EM 38

Bodenunterschiede kartieren


Neben der Nährstoffversorgung stellt die Wasserversorgung eine wichtige Einflussgröße auf den Ertrag dar. Auch andere Größen, wie die Bodenarten oder der Humusgehalt spielen eine wichtige Rolle für die Erklärung entstandener Ertragsunterschiede.
Will man die große Anzahl dieser Bodeneigenschaften einzeln erfassen, entsteht ein enormer Aufwand für Probennahme, laboranalyse und Datenauswertung. Einfacher und kostengünstiger ist ihre Erfassung über die Messung der elektrischen Leitfähigkeit.
Der Bodenscanner misst die scheinbare elektrische Leitfähigkeit, die maßgeblich durch den Feinerdeanteil bestimmt wird. Die elektrische Leitfähigkeit ist eine physikalische Größe, welche die Fähigkeit eines Materials elektrische Ladung weiterzuleiten beschreibt. Die Leitfähigkeit des Bodens wird von Bodenart (Ton-, Sand-, Schluffgehalt), Wassergehalt, Salz- und Nährstoffgehalt, Bodenverdichtung und Humusgehalt bestimmt. Insbesondere der Tongehalt beeinflusst die Messergebnisse.

Mit dem EM 38 wird die scheinbare elektrische Leitfähigkeit ohne Bodenkontakt nach dem elektromagnetischen Messprinzip gemessen. Es ist vermutlich das Gerät, welches am häufigsten zur Bodenkartierung eingesetzt wird, obwohl es nicht speziell für die Landwirtschaft entwickelt wurde. Es hat einen Spulenabstand von 1 m und arbeitet mit 14,6 kHz.
Durch Drehung von 90 ° um die Längsachse kann die Orientierung der Spulen verändert werden, um so in unterschiedlichen Tiefen zu messen. Im so genannten Vertikalmodus beträgt die effektive Messtiefe (75 % kumulativer Signalanteil) ca. 1,5 m, im Horizontalmodus ca. 0,8 m.

Das EM 38 Messgerät wird hinter einem Beprobungsfahrzeug in frei gewählten Abständen an einem nichtmetallischen Schlitten über das Feld gezogen. Im Sekundentakt werden die GPS-Koordinaten online zusammen mit der scheinbaren Leitfähigkeit aufgezeichnet.

Anhand der gemessenen Daten werden flächendeckend Boden- und Reliefkarten erstellt. Auf einen Blick erkennt man gute und weniger gute Böden auf einem Betrieb. Diese Messung muss nur einmal durchgeführt werden. Die Ergebnisse sind nutzbar für die Bodenprobenahme, Saat und Bodenbearbeitung sowie gezielte Bestandesüberwachung.