Historie Ihinger Hof

Geschichte der Versuchsstation Ihinger Hof

 

3.-5. Jahrhundert

erste Ansiedlung von Alemannen
 

1170

urkundliche Nennung von Ihingen „als das Kloster Hirsau hier ein Gut erhielt, welches ihm 1 Pfund und 5 Schilling jährlich eintrug“
 

1498-1500

Das Spital Weil der Stadt kauft den Ihinger Hof und zieht die bestehenden Güter zu einem Großbetrieb des Spitals zusammen.
 

1649

Weil der Stadt verkauft das Hofgut für 5500 Gulden an den Württember­gischen Oberrat Heinrich Achilles Buwinghausen von Wallmers­rode auf Zavelstein zur Bestreitung der schwedischen Satisfak­tionsgelder.
Die Tochter Heinrichs hatte drei Töchter, die das Gut erben sollten. Eine der Töchter (Amalia Hedwig) heiratete Moriz Sigfrid von Leininger. Er zahlte die Schwägerinnen aus und erhielt so das Gut als Ganzes. Moriz († 1782) und Amalia († 1765) sind auf dem Friedhof des Ihinger Hofs begraben.
 

1809

Die Erbengemeinschaft verkauft das Hofgut an den Vater von Gustav Leon­hardt Vischer aus Calw, der es seinem Sohn überlässt. Gustav Leonhardt von Vischer erhält durch Verdienste im Kriegsdienst den erblichen Adel und nennt sich fortan Gustav Leonhardt v. Vischer. Sein Leben war von Schicksals­schlägen geprägt. Er verlor drei Ehefrauen in jungen Jahren und heiratete ein viertes Mal. Seine erste und zweite Ehefrau wurden auf dem Ihinger Hof bestattet. Ihre Gräber schmückten weiße Rosen, die 1990 wiederentdeckt wurden und heute jährlich auf den Gräbern blühen. Ebenso ist sein Sohn aus dritter Ehe Gustav v. Vischer auf dem Friedhof des Ihinger Hofs bestattet.
 

1851

Ihingen wird Teilgemeinde von Renningen
 

ab Ende des 19. Jahrhunderts wird der Ihinger Hof zunächst an die Zuckerfabrik in Böblingen verpachtet. 1908 traten die Familien Bullinger und Bayha als Pächter auf.
 

1938

Die Erbengemeinschaft v. Vischer-Ihingen verkauft den Ihinger Hof an den Reichsnährstand. Der zugehörige Wald blieb als Waldgut Ihingen in Privatbesitz.
Nach der Liquidierung des Reichsnährstandes am Ende des zweiten Weltkriegs waren die Eigentumsrechte zunächst ungeklärt. Der Ihinger Hof blieb mit kurzfristigen Kündigungsfristen weiter verpachtet und erlitt vor allem in seiner Bausubstanz erheblichen Schaden.
 

01.03.1964

Übernahme vom Pächter Bayha durch das Land Baden-Württemberg und Weitergabe an die damalige Landwirtschaftliche Hochschule (heute Universität Hohenheim) als Versuchsstation für Pflanzenbau und Pflanzenschutz Ihinger Hof. 

(Quelle: Dr. Gerhard Renz)

In den folgenden Jahren wurde die Versuchsstation zu einem modernen Forschungs­instrument der Universität Hohenheim im Bereich der Pflanzenwissenschaften aufgebaut.

Die Versuchsstation stellt mit ihrer Grundausstattung und Serviceleistung eine flexible Infrastruktur für die Lehre und Forschung von 16 Fachgebieten der Hohen­heimer Fakultäten zur Verfügung. Im Zentrum stehen dabei unter anderem Fragen zur umwelt- und standortgerechten Produktion von Nahrungsmitteln und nachwach­senden Rohstoffen, Fragen zur Qualität pflanzlicher Nahrungsmittel sowie zur teil­flächenspezifischen Bewirtschaftung.